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Enzyme + unser Special: Vitamin E

FAQ

frequently asked questions zu Einnahme, Dosis und deren Anwendungsgebiete

Warum dürfen die Dragees nicht zerkaut werden?

Enzyme sind Proteine, die normalerweise durch die Magensäure verändert und damit unwirksam würden. Daher haben alle Dragees unserer Enzympräparate zum Schutz der Wirkstoffe einen magensaftresistenten Überzug, so dass die Enzyme erst im Dünndarm freigesetzt werden. Das Zerkauen, Teilen oder Mörsern der Tabletten hätte zur Folge, dass die Präparate schon im Magen resorbiert werden, was allenfalls bei Verdauungsstörungen sinnvoll wäre.

Warum dürfen Enzympräparate nicht zu den Mahlzeiten genommen werden?

Die Enzyme in unseren Präparaten sind eiweißspaltende Enzyme. Bei gemeinsamer Aufnahme mit der Nahrung würden sie die Eiweiße in der Nahrung spalten und ihre Aktivität dabei verbrauchen. Eine intakte Aufnahme der Enzyme, die Voraussetzung für ihre immunologische Wirkung bzw. Unterstützung ist, wäre dann nicht mehr möglich. Daher ist es wichtig, dass die Einnahme mindestens 30 bis 60 Minuten vor oder mindestens 90 Minuten nach einer Mahlzeit erfolgt, es sei denn bei Verdauungsstörungen.

Was ist bei der Anwendung vor und nach Operationen zu beachten?

Aufgrund der leicht blutverdünnenden Wirkung der Enzyme sollten Enzympräparate etwa vier Tage vor einer geplanten Operation abgesetzt werden. Sobald die Nachblutungs-eobachtung abgeschlossen ist und der Chirurg/behandelnde Arzt bestätigt, dass keine Gefahr einer Nachblutung mehr besteht, können Enzyme wieder eingenommen werden.

Muss eine Einnahmepause gemacht werden oder können Enzympräparate auch über Jahre hinweg eingenommen werden?

Enzympräparate können ohne Unterbrechung auch langfristig eingenommen werden.

Können Enzympräparate während Schwangerschaft und Stillzeit genommen werden?

Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte die Anwendung kritisch abgewogen werden, da bisher keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen. Fragen Sie vor der Einnahme oder Anwendung Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Alles was wirkt, hat meistens auch Nebenwirkungen. Für Enzyme pflanzlicher und tierischer Herkunft gilt: bei Patienten mit schwerwiegenden Störungen der Blutgerinnung wie sie nach Einnahme von Arzneimitteln (z.B. Marcumar) oder bei angeborenen Störungen (Bluterkrankheit) auftreten, sollte die Einnahme von Enzymen nur unter ständiger ärztlicher Kontrolle erfolgen. Äußerst selten können Unverträglichkeiten vorkommen. Personen, die z.B. gegen einen der in den Enzympräparaten enthaltenen Wirkstoffe allergisch sind, sollten auf die Verwendung dieser Produkte verzichten.

Dosis

In der Stoßtherapie: bis 3 x 5 Dragees pro Tag

In der Erhaltungstherapie: 3 x 3 Dragees pro Tag

In der Prophylaxe: 3 x 1 Dragee pro Tag oder 1 x 3 Dragees pro Tag
(immer 30 Minuten vor den Mahlzeiten!)

Stichwörter zu Krankheiten:

Eine „Kernkompetenz“ der Enzyme liegt in der Regulation, Unterstützung und Beschleunigung von Reaktionen bei Entzündungen. Indem die Proteasen und Lipasen am Entzündungsherd dazu beitragen, Zellfragmente und Exsudate abzubauen und die Mikrozirkulation zu verbessern, wirken sie antiinflammatorisch, antiödematös und letztendlich auch analgetisch, also schmerzlindernd. Die fibrinolytische Wirkung der Enzyme schützt auch vor Plaquebildung/Thrombosen in den Gefäßen, den stets gefürchtete Begleiterscheinungen nach Operationen oder Verletzungen. So werden z.B. in den USA Berufsboxer verpflichtet, sich vor und nach den Kämpfen unter „Enyzmschutz“ zu stellen, um Komplikationen nach Verletzungen zu vermeiden bzw. zu reduzieren. Da die meisten pathophysiologischen Vorgänge, von Hämatomen über Gelenkschmerzen bis Krebs, auf Entzündungen zurückgeführt oder zumindest von entzündlichen Prozessen begleitet werden, können Enzyme bei einer sehr großen Zahl von Erkrankungen eingesetzt werden. Im Folgenden eine beispielhafte Auswahl von Indikationen, bei denen Enzyme mit großem Erfolg zum Einsatz gebracht werden können.

1. Sportverletzungen

2. Entzündungen der Gelenke – Arthritis

3. Arteriosklerose

4. Venenentzündungen und Thrombosen

5. Multiple Sklerose

6. Entzündungen im HNO-Bereich + Rhinitis, Laryngitis und Bronchitis - hier auch schön zu kombinieren mit Thymowied® N und als Injektionstherapie mit Wiedemann Homöokomplex A

7. Entzündungen des Harn-Blasentraktes

8. Nach Operation und in der Rekonvaleszenz

9. Krebs

10. Alterungsprozesse


Enzyme in der Praxis – eine Erfolgsgeschichte

schon 5000 vor Christus nutzen die Sumerer die Wirkung von En­zymen aus Hefen und Bak­te­rien zur Herstellung von Bier und Brot sowie Käse, auch ohne genau zu wissen, worum es sich bei den Wirkstoffen eigentlich handelt.

Enzyme aus dem Magensaft von Raubvögeln wurden in der Antike verwendet, um größere Wunden gegen Krankheitskeime zu schützen und den Heilungsverlauf zu beschleunigen. Zur Herstellung von Käse verwendeten die Menschen im Mittelalter das Labkraut, eine heimische Pflanze, die reich an Labferment (Ferment = ein anderes Wort für Enzym) ist.

Wissenschaftliche Untersuchungen der Neuzeit ergaben, dass sich vor allem Proteasen aus Pflan­zen: z.B. das Bromelain aus der Ananas und das Papain aus der Papaya, sowie Eiweiß-spaltende Enzyme tierischen Ursprungs: allen voran Trypsin, Chymotrypsin, zur Behandlung von entzündlichen Erkrankungen beim Menschen eignen.

Ein kleiner Ausflug in die Pharmakologie

Durch die Verabreichung von Enzym-Dragees wird die proteolytische Gesamtaktivität des Serums (gemessen in F.I.P.-Einheiten) nachweislich erhöht. Da es sich hierbei um eine ge­wünschte Veränderung im ganzen Körper handelt – die Enzyme werden via Blutkreislauf in alle Organe bzw. Gewebe trans­por­tiert – spricht man auch von einer systemischen Enzym­therapie. Im Gegensatz dazu können Enzyme auch an Ort und Stelle zum Einsatz gebracht werden: hier findet der Fachbegriff „lokale Enzymtherapie“ seine Anwendung - zum Beispiel mit unserer Enzym-Wied® Creme zur topischen Anwendung.

Eine Frage dürfte an dieser Stelle besonders interessieren: Enzyme sind doch Ei­weiße! Wie kommen diese Proteine, die über den Mund aufgenommen werden, überhaupt an den Ort des Geschehens, ohne vorher im Magen oder Dünndarm verdaut zu werden?

Um diese Frage zu beantworten, wurden bereits in den 1960er Jahren Untersuchungen mit radioaktiv markierten Enzymen durchgeführt. Diese Studien ergaben, dass die Proteasen zu großen Teilen in un­ver­änderter Form, also un­verdaut vom Organismus aufgenommen werden, vorausgesetzt sie überstehen das saure Milieu des Magens und erreichen unversehrt den Dünn­­darm. Zu diesem Zweck wurden und werden bis heute alle in den Enzym-Wied-Prä­pa­ra­ten enthaltenen Hydrolasen mit einem Magensaft-resis­tenten Mantel umgeben, der sich erst im Dünn­darm auflöst und die Wirkstoffe dort freigibt – Stichwort: Galenik, im voran­gegan­genen Kapitel.

Ein wichtiger Hinweis: Enzym-Dragees sollten aus den genannten Gründen etwa 30 Minuten vor den Mahlzeiten eingenommen werden müssen, da sie sonst – aller Galenik zum Trotz - im Nahrungsbrei „untergehen“ würden.

Nach der Resorption durch die Dünndarmschleimhaut werden die Wirkstoffe im Blut an Trans­­­portproteine gebunden (α2-Makroglobuline) und über den Blutkreislauf im Organismus ver­teilt. Auch hier kann es zu Verlusten kommen. Die Enzyme arbeiten als Werk­zeuge zwar per se auch in sehr gerin­ger Konzentration, da sie – wie oben erklärt –  unver­än­dert aus jeder Reaktion hervorgehen, aber die Gesamtmenge muss ja auf den ganzen Organis­mus um­gerechnet werden!

Unser Special: Vitamin E

Vitamin E – das Zellschutzvitamin

Vitamin E ist ein Sammelbegriff für die biologisch aktiven Tocopherole, die im Organismus Zellmembranen vor oxidativer Schädigung schützen. Neben Vitamin C und β-Carotin zählt das lipophile Vitamin E zu den wirkungsvollsten Antioxidantien, über die der Körper verfügt. In die Membran praktisch aller Zellen eingebaut, inaktiviert Vitamin E als ,,Radikalfänger“ aggressive Sauerstoffmetabolite, sog. ,,freie Radikale“, die zum einen im Verlauf entzündlicher Prozesse freigesetzt und zum anderen durch Umweltschadstoffe induziert werden.


Zellschutzfaktor Vitamin E

Als potentes Antioxidans hat sich Vitamin E in der Therapie und Prophylaxe von Krankheiten, die durch freie Radikale verursacht oder gefördert werden, vielfach bewährt. Der Grundbedarf an Vitamin E (ca. 12 mg/Tag) kann zwar über die Nahrung gedeckt werden – gute Vitamin-E-Lieferanten sind pflanzliche Öle wie Weizenkeim- oder Sonnenblumenöl – doch ist die über eine vollwertige Ernährung zugeführte Menge an Vitamin E für eine effiziente Prophylaxe und Therapie nicht ausreichend.

Sowohl pharmakokinetische Untersuchungen als auch breit angelegte Präventionsstudien lassen eine tägliche Supplementation von mindestens 600 I.E. α-Tocopherol als sinnvoll erscheinen. Natürliches Vitamin E ist aufgrund seiner einheitlichen Zusammensetzung dem synthetischen, aus acht verschiedenen Isomeren bestehenden Produkt insofern überlegen, als die Dosierung niedriger gehalten werden kann. Dies ist auf den nachweislich verstärkten Einbau des natürlichen Vitamin-E Isomers in Zellmembranen zurückzuführen.

Bewährte Indikationen für Vitamin E

Gute Behandlungserfolge mit hochdosiertem Vitamin E sind bei rheumatischen Erkrankungen erzielt worden. In einer vergleichenden Studie mit Vitamin E vs. einem nichtsteroidalen Antirheumatikum (NSA) konnte bei Patienten mit chronischer Polyarthritis eine ähnliche Verbesserung klinischer Parameter festgestellt werden, wobei der entscheidende Vorteil von Vitamin E in seiner ausgezeichneten Verträglichkeit lag. Wird Vitamin E zusätzlich zu NSA verabreicht, so kann der Antiphlogistika-Verbrauch mit seinen unerwünschten Begleiteffekten deutlich reduziert werden. Für Patienten mit einer absoluten Kontraindikation gegenüber NSA ist Vitamin- Edas Therapeutikum der Wahl.

Das wesentliche Wirkprinzip des Vitamin E bei rheumatischen Erkrankungen ist die Inaktivierung aggressiver Sauerstoffmetabolite, die im Zuge chronisch-entzündlicher Prozesse entstehen und der Zerstörung von Gewebe gefolgt von weiterer Radikalbildung Vorschub leisten. Darüber hinaus greifen Tocopherole – wie auch die NSA – modulierend in den Arachidonsäurestoffwechsel ein; infolge der Hemmung mehrerer Enzyme der Arachidonsäurekaskade wird die Synthese von Entzündungsmediatoren (Prostaglandine, Leukotriene) reduziert. Eine über den Tagesbedarf hinausgehende Zufuhr von Vitamin E scheint jüngsten Forschungsergebnissen zufolge vor Arteriosklerose und ihren Folgeerkrankungen zu schützen. Sowohl mittels epidemiologischer Untersuchungen (z.B. Ländervergleiche) als auch mittels klinischer Studien konnte für Vitamin E eine eindeutige kardioprotektive Wirkung aufgezeigt werden. Bevölkerungsstudien etwa haben dokumentiert, daß das Herz-Kreislauf-Risiko durch die Zufuhr hoher Dosen Vitamin E (> 100 mg/Tag) über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren deutlich verringert werden kann. Placebo kontrollierte Studien wiederum haben belegt, daß bei Herzpatienten die tägliche Einnahme von 400-800 mg Vitamin E über mehrere Monate eine statistisch signifikante Senkung der Gefäßverkalkung und der Rate nicht-tödlicher Herzinfarkte bewirkt. Zudem sprechen Ultraschallbefunde dafür, daß bei bereits bestehender Arteriosklerose die Gefäßschäden unter langfristiger Vitamin-E-Gabe zurückgehen.

Über welche Mechanismen Vitamin E das Herz und die Gefäße schützt, ist weitgehend bekannt. Zum einen verhindert Vitamin E als ,,Radikalfänger“ die Oxidation des LDL-Cholesterins und schaltet damit eine wesentliche Ursache für Arteriosklerose aus. Zum anderen hemmt es biologische Aktivitäten, die durch das gefäßschädigende LDL-Cholesterin angekurbelt werden, womit es gewissermaßen als dessen Gegenspieler fungiert. In aktuellen klinischen Studien zeichnet sich zudem ab, daß sich unter der Therapie mit hochdosiertem Vitamin E Demenz-Erscheinungen, z.B. im Zusammenhang mit M. Alzheimer verzögern und die Häufigkeit und Schwere epileptischer Anfälle reduzieren lassen. Darüber hinaus dürfte eine regelmäßige Supplementation mit a-Tocopherol in der Schwangerschaft von Bedeutung sein: Im Falle einer Frühgeburt ist das Baby, das sich in den ersten Lebenstagen nicht über den Gastrointestinal Trakt mit Vitamin E versorgen kann, auf ausreichende Gewebespiegel der Mutter angewiesen.